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Seychellen - Strand des Iles des Palmes |
Seychellen ein ReiseparadiesEin Paradies, das auf sich aufpassen muss - Seychellen-Reisebericht von Birgit RiedlTeil 1
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Traumstand auf den Seychellen |
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Ein Paradies, das auf sich aufpassen muss - Seychellen-Reisebericht von Birgit Riedl |
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Allein der Name unseres letzten Reisezieles ruft verträumte Blicke und kleine, wehmütige Seufzer hervor. Man denkt an traumhafte Strände mit riesigen Granitformationen, Palmen und eventuell Riesenschildkröten. Aber, wo liegen die Seychellen noch mal genau? Östlich von Afrika, ziemlich unten, gleich über Madagaskar. Wir hatten beschlossen, uns für jede der drei Hauptinseln Mahé, Praslin und La Digue eine Woche Zeit zu nehmen und ansonsten die Dinge auf uns zukommen zu lassen. |
(Bildquelle: WIKIPEDIA) |
Schon die Anreise mit Air Seychelles war Urlaub pur. Man hat relativ viel Platz, das Essen und der Service sind vorzüglich. Trotzdem waren wir glücklich, als der Flieger nach über neun Stunden in Sinkflug ging, wir erste Blicke auf das Inselparadies erhaschen konnten und schließlich auf Mahé landeten. Beim Fußmarsch quer übers Rollfeld in die Ankunftshalle trafen uns die Hitze und vor allem die Luftfeuchtigkeit wie ein Hammerschlag. Die Einreiseformalitäten waren flott erledigt und wir konnten bereits den niedlichen Flieger sehen, der uns gleich nach Praslin bringen sollte. Nur, wo war mein Koffer? Drei kofferlose Urlauber und etliche herrenlose Gepäckstücke standen missmutig da. Für die Dame am Serviceschalter war das nun wirklich kein Grund zur Aufregung, genauso wenig wie unser mittlerweile gestarteter Anschlussflug und der Taxifahrer, der uns nun vergeblich auf Praslin erwarten würde. Letztendlich war nichts davon ein Problem. Als wir den Grund für den verpassten Flug nannten, wurden wir gleich in den nächsten Flieger gezwängt und auf Praslin erwartete uns in Vertretung des gebuchten Taxifahrers eine nette junge Frau, die uns ein anderes Taxi ins Guesthouse organisierte. Auf der Fahrt bekamen wir schon erste Tipps und der Hinweis auf einige Radfahrer, nur Deutsche wären so verrückt, in dieser Hitze mit dem Rad zu fahren, erheiterte uns. Wir saßen ja schließlich auch im klimatisierten Auto. | |
Der Flieger nach Praslin |
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Das Colibri Guesthouse besteht aus Bungalows inmitten einer weitläufigen,
gepflegten Gartenanlage. Der Bungalow bestand aus einem großen Zimmer mit Bett,
Kühlschrank, Ventilator und Schrank sowie einem Badezimmer. Kaum saßen wir auf
der Terrasse, fanden sich schon sämtliche Vögel und
Geckos der Nachbarschaft
ein, um uns zu begutachten. Mit Brotkrümeln für die Vögel und einem Tropfen
Limonade für die Geckos gaben wir unseren Einstand und wurden dann auch für den
Rest der Woche mit regelmäßigen Besuchen beehrt. Nach einer Dusche und einem kleinen Schläfchen machten wir einen Spaziergang nach Baie Ste. Anne. Schnell fanden wir einen kleinen Laden, in dem ich mir preiswert Badelatschen und Bikini (Einheitsgröße, nicht unbedingt meine) kaufen konnte, sowie ein Lebensmittelgeschäft, das von einer netten indischen Familie geführt wird und in dem wir uns für den Rest unseres Aufenthaltes auf Praslin mit Wasser und Leckereien versorgt haben. Der Strand von Baie Ste. Anne ist nicht schlecht um am Ankunftstag dort bummeln zu gehen, aber wir erwarteten schließlich Traumstrände. Zurück im Hotel baten wir den Manager, uns für den nächsten Morgen Fahrräder zu besorgen. Sein Gesicht sprach Bände. Mittlerweile war ich zu der Einstellung gekommen, dass ich vermutlich nur einmal im Leben auf den Seychellen bin und mir dieses Erlebnis nicht durch einen verschwundenen Koffer verderben lasse. Um es gleich vorweg zu nehmen: Der Koffer wurde zu meiner grenzenlosen Erleichterung am nächsten Tag nachgeliefert. Das Abendessen (Buffet) war auch eine angenehme Überraschung. Salat als Vorspeise, je ein Fisch- und Fleischgericht mit Beilagen, Kaffee oder Tee sowie Nachtisch gab es jeden Abend und jeden Abend hat es sehr gut geschmeckt. Wir haben uns meistens an den fangfrischen Fisch gehalten. Probieren Sie ruhig auch mal das auf den Seychellen gebraute Bier, schmeckt interessant! |
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Am nächsten Morgen nahmen wir unsere Drahtesel für die nächsten drei Tage in Empfang, die entgegen der Drohung im Reiseführer in gutem Zustand und technisch sicher höherwertig als mein Fahrrad zuhause waren. Zunächst deckten wir uns mit genügend Wasser ein, dann machten wir uns in gemächlichem Tempo auf zur Ostküste und genossen den kühlenden Fahrtwind. Wenig später genügte allein der Anblick der ersten Steigung, um mich vom Fahrrad springen zu lassen. Wir schoben im Schneckentempo nach oben und erholten uns beim Bergabrollen. Diese Strategie haben wir für die nächsten Tage beibehalten und es ging uns damit hervorragend. Die Insel ist nicht groß, der nächste Strand sehr nah, und erstaunlicherweise empfindet man 28 Grad warmes Wasser dann als recht erfrischend. |
An der Anse La Blague |
Die zutraulichen Schildkröten.... |
... und der Strand des Iles des Palmes |
Wir haben mit dem Rad die gesamte Nordostküste bis hoch zur Anse Lazio erkundet und uns an den wunderschönen, menschenleeren Sandstränden erfreut. Zum Glück gibt es an fast jedem Strand ausreichend Bäume, sprich es findet sich fast überall ein schattiges Plätzchen. Natürlich ist es romantischer, am Strand liegend in eine Palme hoch zu schauen als in einen Gummibaum. Äußerst unromantisch und gefährlich ist es jedoch, von einer herabfallenden Kokosnuss getroffen zu werden. Also halten Sie sich bitte doch an die Gummibäume! | |
Anse Volbert |
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Ein absolutes Highlight auf Praslin ist die Anse Lazio an der Nordspitze der Insel. Bucht und Strand sind riesig, ebenso wie die schattenspendenden Bäume und die Granitfelsen. Man kann wunderbar schwimmen und schnorcheln, und obwohl dort eine Menge Leute sind, sitzt man sich nicht auf der Pelle. Bei dieser Gelegenheit: Die Sonne ist wirklich heftig. Wasserfeste Sonnencreme LSF 30 aufwärts in ausreichender Menge, ein altes T-Shirt zum Schnorcheln sowie ein Platz im Schatten und vieeel Wasser sind ein absolutes MUSS!!! Sicherlich lustig, aber äußerst praktisch ist es, die Beine der Zipp-Off-Hose und Söckchen im Rucksack zu haben, falls Waden oder Fußrücken doch mal verbrannt sind und wirklich gar keine Sonne mehr vertragen können. Zurück zur Anse Lazio. Wir sind gleich zwei Mal dort gewesen, weil es einfach traumhaft ist und man so toll Schnorcheln kann. | |
Anse Lazio |
Platz ohne Ende |
Das Restaurant Bon Bon Plume am östlichen Ende der Bucht ist zwar nicht ganz billig, aber doch erschwinglich. Der Räucherfischsalat für ca. 10 Euro war groß genug für uns beide und hat hervorragend geschmeckt, ich träume heute noch davon. Die netten Bedienungen müssen zwar Uniformen tragen, laufen aber barfuß, und die Brottteller dürfen sie nicht aus den Augen lassen, die Vögel sind sehr schnell und unersättlich! |
Blick vom Bon Bon Plume auf die Anse Lazio |
Abkühlung unterwegs |
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Das zweite Highlight auf Praslin ist das Vallée de Mai. Dazu sind wir 5 Minuten nach Baie Ste. Anne gelaufen und haben den Bus genommen. Die Haltestelle bietet keinerlei Schatten, und nach 20 Minuten warten habe ich erkannt, dass Dastehen eine absolut vollwertige Beschäftigung ist. Busfahren ist billig (ca. 30 Cent) und ein echtes Erlebnis. Äußerst dramatisch röhrend erkämpfte sich der Bus die beachtliche Steigung zum Eingang des Vallée de Mai. 8 Euro Eintritt für Touristen, freier Eintritt für Bewohner der Seychellen, dafür erhält man eine Broschüre mit Beschreibung der Palmen, Pflanzen und Tiere und taucht in eine völlig andere Welt ein. Wir sind sämtliche Wanderwege gelaufen und haben uns dafür über 4 Stunden Zeit gelassen. Keine Pflanze sieht vertraut aus, kein Geräusch hört sich vertraut an, alles ist riesig. Ich kam mir vor wie in Jurassic Park und hätte mich nicht gewundert, wenn ein kleiner Dinosaurier seinen Kopf hinter der nächsten Palme vorgestreckt hätte. |
Die berühmte Coco de Mer-Palme |
Auch die Südküste hat viele schöne Ecken |
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Unterwegs auf Praslin findet man häufig kleine Take aways. Für ca. 3,50 Euro bekommt man zum Mitnehmen leckere kreolische Gerichte, alle mit Reis, einer scharfen Soße und Chutney, um die Schärfe zu mildern. Haben Sie jemals am Strand gesessen und einen ganzen gegrillten Fisch mit nichts als einem Plastiklöffel gegessen? |
Ich musste es einfach fotografieren! |
Papaya im Garten des Colibri Guesthouse |
Von unserer Terrasse sieht man La Digue (rechts) |
Nach einer Woche hatten wir wirklich alles auf Praslin gesehen und wurden vom
Taxi zur Fähre gebracht. Der Taxifahrer erledigte alles, drückte uns die
Bordkarten und einen Zettel mit Infos über die Rückreise in einer Woche in die
Hand. Eine gute halbe Stunde später standen wir auf dem Landungssteg von La
Digue, sahen die ersten Ochsenkarren und fanden problemlos unseren wartenden
Taxifahrer. Von dem Chaos, das rund um die angekommene Fähre herrscht, sollte
man sich nicht täuschen lassen. Hat man schon auf Praslin den Eindruck, alles
würde extrem langsam geschehen, verglichen mit La Digue herrscht dort die reine
Hektik! Fürchterlich jedoch fand ich die Tagestouristen, die ein oder zwei Mal
täglich von der Fähre ausgespuckt werden, und die in ein paar Stunden die Source
d’Argent und die Grand’ Anse abgehakt haben müssen – sind ja nur zwei der
schönsten Strände der Welt. Aber auch hier sind die Strände so riesig, dass man
allem aus dem Weg gehen kann, was einem nicht gefällt. Unsere Unterkunft hier, das Rising Sun Guesthouse, war sehr einfach, aber blitzsauber. Und das Essen erst! Mama geht früh einkaufen und kocht für die Hausgäste. Speisekarte oder so was gibt es nicht. Die Tochter trägt die Speisen am Buffet auf, erklärt und bedient. Es gibt Fisch, nur Fisch, frischen Fisch, jede Art von Fisch, jeden Tag Fisch, auf zig Arten zubereiteter Fisch – herrlich! Als ich der Tochter sage, im nächsten Urlaub helfe ich ihrer Mutter jeden Tag in der Küche um so kochen zu lernen, lacht sie bloß. Das sei doch nichts besonderes, nur Gerichte „for every day“. Die seychellische Küche ist sehr aromatisch, aber überhaupt nicht scharf, und es gibt einheimische Obst- und Gemüsesorten. Wie gesagt, alles vom Feinsten. Obwohl wir nach jedem Essen gestöhnt haben, wir hätten wieder viel zu viel gegessen, haben wir doch ein ganzes Stück abgenommen. Leihfahrräder standen da, Klimaanlagen gab es auch, abgerechnet wird alles auf Vertrauensbasis am Schluss. |
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Ochsenkarren werden nur noch für die Touristen gebraucht |
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Da La Digue so klein ist, ca. 5 km², und wir eine Woche Zeit hatten, haben wir
alles zu Fuß gemacht. An der Südostküste finden sich die Traumstrände Grand’
Anse, Petite Anse und Anse Coco. Unbedingt beachten muss man die Warntafeln an
diesen drei Stränden mit Hinweisen auf die Strömung. Zwei Wochen vor unserer
Ankunft ist ein frisch verheiratetes Ehepaar ertrunken. Also bitte nehmen Sie
das ernst, vor allem mit Kindern! Es war kein Problem, bis zum Bauch ins Wasser
zu gehen, um sich abzukühlen und ein bisschen herumzualbern, mehr haben wir
nicht riskiert und fanden das auch nicht schlimm. Wenn man vom Weg zum Strand der Grand’ Anse kommt, ist man erst mal überwältigt. Ein riesiger weißer Strand, Wasser in allen Tönen von Türkis, riesige Granitformationen. Und kaum Leute. Zugegebenermaßen allerdings auch kaum Schatten, aber so etwas Banales kommt einem dort sowieso nicht in den Sinn. Natürlich, wer sich jemals für die Seychellen interessiert hat, kennt Bilder davon. Aber es ist etwas ganz anderes, plötzlich dort zu stehen, inmitten dieser Weite, dem feinen Sand, dem unglaublichen Blau. Der Wortschatz meines Mannes schrumpfte akut auf „Wahnsinn“, „Schau dir das an“ und „Ist das schön hier“ zusammen. Mehr gab’s aber auch nicht zu sagen. |
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Grand’ Anse |
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Ein letzter Blick |
Einfach dem Weg zum nächsten Traumstrand folgen |
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