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Seychellen - Anse Coco |
Seychellen ein ReiseparadiesEin Paradies, das auf sich aufpassen muss - Seychellen-Reisebericht von Birgit RiedlTeil 2 |
Granitblöcke auf den Seychellen |
Nach ausgiebigem Staunen sind wir zur Petite Anse weitergelaufen. Hört sich einfach an, bedeutet aber, einen steilen Trampelpfad hinter den eben noch bestaunten Felsformationen hochzukeuchen und wieder runterzukrabbeln. Die Petite Anse ist ebenfalls eine traumhafte Bucht, bietet aber leider überhaupt keinen Schatten. Deshalb sind wir ziemlich schnell weiter zur Anse Coco. Hochkeuchen, runterkrabbeln, das hatten wir ja eben schon. Habe ich schon erwähnt, wie wichtig es ist, viel Wasser dabei zu haben? Schattenplatz suchen, Kleider runterreißen und ab ins Wasser waren eins. Nach einer halben Stunde Pause waren wir wieder unternehmungslustig genug, Strand und Felsen zu erkunden und natürlich auch zu fotografieren. Die Anse Coco ist ebenfalls ein Traumstrand, und irgendwie ganz anders als die Grand’ Anse. Höhepunkt war eine Schildkröte, die nahe am Strand geschwommen ist und den Kopf gereckt hat. Leider kamen wir zu spät auf die Idee, dass sie vielleicht ein ruhiges Plätzchen für die Eiablage gesucht hat. | |
Bitte unbedingt ernst nehmen! |
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Anse Coco |
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Eins meiner beliebtesten Fotomotive waren die Flughunde. Tagsüber fliegen sie
nur vereinzelt und hängen ansonsten wie Christbaumkugeln in ihren bevorzugten
Bäumen. Dort sind ganze Scharen, schnattern, streiten sich, suchen bessere
Plätze oder halten ein Schläfchen. Von Spätnachmittag bis in die Dunkelheit
hinein sieht man sie fliegen oder an Bäumen mit Früchten hangeln. Wenn sie auf
die untergehende Sonne zufliegen, sieht man sofort, warum sie auf Englisch „Flying
Fox“ heißen. Auch einige Paradies-Fliegenschnäpper konnten wir dank ihrer langen Schwänze sehen. Dieser endemische Vogel wurde seinerzeit von den Engländern aus reiner Jagdlust fast ausgerottet, heute gibt es wieder an die 200 Stück. Sie werden nun zwar nicht mehr gejagt, dafür schwindet ihr Lebensraum zunehmend. Wenn es dunkel wird, kommen kleine helle Geckos aus ihren Verstecken und gehen auf Insektenjagd. Es ist lustig, ihrem „Schnattern“ oder dem Patschen ihrer Füßchen auf der gläsernen Terrassentür zuzuhören. |
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Flughund - Flying Fox |
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Der massentouristische Höhepunkt von La Digue ist der Strand Source d’Argent.
Der Zugang dazu liegt in der ehemaligen Kokosplantage L’Union Estate und kostet
4 Euro Eintritt. Auf dem Gelände finden sich allerlei Sehenswürdigkeiten wie
eine ochsenbetriebene Kopramühle, das renovierte Farmhaus im Kolonialstil,
Vanille- und Gemüseanbau und ein großes, gepflegtes Gehege mit
Riesenschildkröten. Hauptanlaufpunkt ist natürlich der Strand. Die mit den
Ochsenkarren hergefahrenen Tagestouristen häufen sich zum Glück nur im
vordersten Abschnitt. Wer dem schmalen Pfad in Richtung Süden folgt, findet
Felsen, schattige Plätze, traumhafte Ausblicke und viel Ruhe. Zum Baden ist der
Strand allerdings nur bedingt geeignet. Außer bei Flut ist der Wasserstand zu
niedrig, und zur Riffkante zu laufen haben wir wegen der ansehnlich großen
Seeigel und der Korallen unterlassen. Dafür sind wir einem kleinen Hai (ca. 50
cm) begegnet, der im flachen Wasser gejagt hat. Wir haben versucht, den im Reiseführer beschriebenen Weg zur Südspitze der Insel zu finden, aber vergeblich. Das war nur durchs Wasser watend möglich. Die Wellen wurden dort aber zunehmend heftiger, und so haben wir kehrtgemacht und weiterhin das faule Strandleben genossen. |
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Granitbrocken überall |
Anse Source d’Argent |
Sackgasse |
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Auf dem Heimweg haben wir uns die Plantage angesehen. Erstaunlich fand ich die
großen Gemüsefelder und die kultivierten Vanillepflanzen. Kurze Zeit später
hatte ich nur noch Augen für die Riesenschildkröten. Kaum steht man an der
Umrandung ihres Geheges, wird man sofort belagert. Streicheln bitte! Dazu
stemmen sich die gewaltigen Tiere auf ihren Vorderbeinen in die Höhe und
strecken einem die Hälse entgegen. Es ist schön zu sehen, wie genüsslich sie
dabei dreinschauen und wie vertrauensvoll sie sich Kopf und Hals kraulen lassen.
Nach einem wunderschönen Sonnenuntergang sind wir schnell zurück ins Guesthouse, denn es wird ziemlich schnell dunkel und Straßenbeleuchtung gibt es keine. In dieser Nacht kam endlich der von den Anwohnern lang ersehnte Regen. Ich hatte vorher noch keinen Regen in den Tropen erlebt und war wirklich beeindruckt, mit welcher Plötzlichkeit und Heftigkeit der Regen einsetzt und wieder aufhört. |
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L’Union Estate |
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Vanilleanbau |
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Die Schildkröten können vom Kraulen gar nicht genug bekommen |
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Jeder findet einen Weg zu seinen Besuchern |
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Am nächsten Tag wollten wir mal wieder schnorcheln und sind an die Nordspitze
gelaufen. Auf dem Weg zur Anse Patates sind wir an etlichen Baustellen
vorbeigekommen. Leider machen Massentourismus und Luxushotels auch vor
paradiesischen kleinen Inseln nicht Halt. Bauauflagen gibt es praktisch nicht,
Strom und Süßwasser sind nur über Dieselgeneratoren zu gewinnen. Ohne weitere
Worte! Die Anse Patates ist ein netter kleiner, allerdings gut besuchter Strand neben dem L’Ocean Hotel. Hier haben wir zum ersten Mal Fregattvögel bewundert, die ohne einen einzigen Flügelschlag hoch in den Lüften kreisen. Die Unterwasserwelt ist nicht mit dem Roten Meer zu vergleichen, aber allemal interessant. Eine Scheibe Toastbrot vom Frühstückstisch sorgte für unzählige Fische um uns herum. Später sind wir zur Anse Sévere umgezogen. Diesen Strand war wie gewohnt fast menschenleer. Beim Schnorcheln an der Riffkante haben wir eine Meeresschildkröte schwimmen sehen. Sie hielt zwar einen gewissen Sicherheitsabstand ein, ließ sich sonst aber nicht stören. Nach dem Abendessen haben wir uns für das Frühstück am nächsten Morgen abgemeldet. Wir wollten vor der großen Hitze auf den höchsten Berg der Insel, den Nid d’Aigle. Die Wanderung begann damit, uns den Weg zum Belle Vue zu erfragen. Später standen wir ratlos vor dem Belle Vue. Erst als wir in den Garten sind, um nach dem Weg zu fragen, haben wir das Hinweisschild gesehen. Auf dem vom Regen der letzten Nächte aufgeweichten Pfad waren wir froh, ordentliche Trekkingschuhe angezogen zu haben. Wir sahen eine Blattschrecke, Flughunde, Paradies-Fliegenschnäpper, interessante Pflanzen und mehrere beeindruckend große Tausendfüßler. 333 Höhenmeter später standen wir auf dem Gipfel und wussten gar nicht, wohin wir zuerst schauen sollten. |
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Blick vom Nid d'Aigle auf Les Soers |
Tausendfüßler |
Der Blick hinüber nach Praslin |
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Unseren letzten Tag auf La Digue haben wir noch mal an der Source d’Argent
verbracht. Diesmal waren wir bei Flut im Wasser und konnten Flötenfisch,
Barrakuda, Turtle, tiefblau schimmernde Seeigel, kleine Korallen und viele
Fische bewundern. Als wir wieder am Strand waren, haben wir tatsächlich
gefroren. Es fiel uns schwer, uns vom Strand loszureißen. Der Abschied von den
zutraulichen Riesenschildkröten fiel mir besonders schwer. Nach einem abenteuerlichen Transfer auf einem Baustellen-Pickup in letzter Minute zur Fähre, der eigentliche Taxifahrer hatte uns offensichtlich vergessen, ging es zurück nach Praslin. Francis war schon zur Stelle und hat uns an das fast entgegengesetzte Inselende zum Flughafen gefahren. Auf dem Weg dahin sahen wir mitten im Nichts eine Ampel stehen. Auf unsere entsprechende Frage erklärte uns Francis, manchmal, wenn der Wind sehr ungünstig weht, müssen die Flugzeuge anders landen und dafür muss dann die Straße gesperrt werden. |
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Zurück nach Praslin... |
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und Weiterflug nach Mahé. |
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Gemütlichkeit durch Enge |
Freier Blick ins Cockpit |
Der kurze Flug in der kleinen Propellermaschine nach Mahé ließ wieder echte
Abenteurer-Gefühle aufwallen. Ben stand schon am Flughafen und gab uns auf dem
Weg zum Anse Soleil Beachcomber viele Empfehlungen. Von der Ausstattung und der
Lage des Beachcomber waren wir absolut begeistert. Ich liebe Meeresrauschen!
Nach einem kleinen Schläfchen sind wir Schnorcheln gegangen. Die abgestorbenen
oder zerbrochenen Korallen sind ein trauriger Anblick, aber die Fischwelt ist
zahl- und artenreich vertreten. Der Kofferfisch so nah war auch für mich eine
Premiere. Wir haben den Sonnenuntergang beobachtet und uns voller Vorfreude für das Abendessen zurechtgemacht. Das hat uns allerdings sehr ernüchtert. Bis zur Unfreundlichkeit lustlose Bedienung, gepaart mit schrecklichem Essen, großteils aus der Dose. Das Essen wurde auch an den nächsten Tagen nicht wirklich besser. Zu guter Letzt sind wir zum Abendessen in das nebenan gelegene Anse Soleil Café ausgewandert. Dort gibt es frisch zubereitete kreolische Küche und man sitzt angenehm auf der Terrasse mit Meeresblick. Das Hotel (Ausstattung, Sauberkeit und Lage) kann ich sehr empfehlen, aber buchen Sie bitte keine Halbpension! |
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Anse Soleil von unserer Terrasse aus |
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Warten auf den Sonnenuntergang |
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Mahé kann man eigentlich nur mit dem Mietwagen erkunden, und so haben wir nach
einem recht guten Frühstück einen Nissan March (= Micra) in Empfang genommen und
uns auf den Weg gemacht. Nach zwei Wochen Praslin und La Digue erschlägt einen
die Geschäftigkeit von Mahé zunächst. Überall wird gebaut, Mülllaster zockeln
stinkend vor sich hin. Eigentlich wie in Deutschland, man ist es nur einfach
nicht mehr gewohnt. Der Jardin du Roi ist eine wieder hergerichtete Plantage, auf der die während der Kolonialzeit exportierten Pflanzen angebaut werden. Der Eintritt ist für Touristen nicht ganz billig, aber ein Besuch lohnt sich. Wer weiß schon, dass Muskatnüsse in birnenähnlichen Früchten wachsen? Oder wie Gewürznelkenbäume aussehen? Sehr interessant fanden wir auch die Abteilung mit den Medizinalpflanzen. |
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Kakao |
Pfeffer |
Den Namen habe ich vergessen, wir haben die Früchte frisch und als Kompott gegessen |
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