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Südafrika als Urlaubs- und Reiseziel

Giraffe in Südafrika

Südafrika, im Land der Löwen, Elefanten und Giraffen

Ein Reisebericht von Thomas Schmidtkonz über eine Reise nach Südafrika aus dem Jahr 1995, als Südafrika kurz nach der Apartheid politisch und gesellschaftlich noch sehr im Umbruch war.

Faszination Südafrika

Palmen in Südafrika

 

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Informationen über Südafrika

Südafrika ist ein Land der Gegensätze

klloewe.jpg (3286 Byte)

Landschaftlich hat Südafrika sehr viel zu bieten. Man denke nur an die wunderbare Lage von Kapstadt mit seinem Tafelberg oder die faszinierende dramatische Südküste mit seiner auf der Welt einmaligen Flora. 
Mit dem Blyde River Canyon im Norden kann ein Canyon bewundert werden, der zwar nicht an den Grand Canyon der USA herankommt, jedoch auch schon allein eine große Reise wert ist. 
Mit dem indischen Ozean steht eine klimatisch begünstigte, feuchte subtropische Region mit einer herrlichen Vegetation und Tierwelt zur Verfügung. 
Für jeden Südafrikareisenden ist natürlich ein Besuch des weltberühmten Krüger Nationalparks zu empfehlen, dessen Tierwelt seinesgleichen suchen muss. 
Nicht zu vergessen sind natürlich auch die trockenen Regionen im Westen, wo im Frühjahr in der Nieuvwoudtville Wild Flower Reserve eine wahre Blütenpracht zu bewundern ist.
Gebirgsfans sollten die Drakensberge besuchen, die sich fast 2000 m senkrecht aus einer Hochebene erheben.
 

Südafrika ein Schmelztiegel der Kulturen

Ein Bure

Ein Bure, um 1900

Südafrika, das die Apartheidspolitik der Weißen überwunden hat, kann als Schmelztiegel der Kulturen angesehen werden. Neben den Weißen mit ihrer europäisch geprägten Kultur stößt der Reisende auf eine schwarzafrikanische Kultur deren Gegensatz zur weißen Kultur kaum größer sein könnte. Südafrika ist als Vielvölkerstaat mit vielen schwarzen Nationen anzusehen. Den Reisenden fällt das besonders auf, wenn er erst durch eine total europäisch geprägte Stadt gefahren ist und dann in einem schwarzen Township, in einem schwarzen Dorf oder einem ehemaligen Homeland gelandet ist.

Fährt man z.B. durch Durban, meint man in bestimmten Stadtvierteln plötzlich in Bombay zu sein. So erfährt der Reisende, dass die fleißige indische Bevölkerungsschicht in Südafrika eine wichtige Rolle spielt. Schließlich trifft man besonders in Kapstadt auf Malayen.

So vielseitig wie die Kulturen ist auch die südafrikanische Küche. Am wenigsten kriegt jedoch der europäische Reisende die schwarzafrikanische Küche vorgesetzt.

 

Kriminalität

Leider gibt es in Südafrika immer noch riesige soziale Unterschiede und daher eine entsprechend hohe Kriminalitätsrate.
Weitere Infos darüber

 

Autofahren in Südafrika

Man kann sich relativ günstig in Südafrika ein Auto mieten. Die Anmietung sollte schon in Deutschland erfolgen. Wer sich in Namibia ein Auto mieten will, kann sich überlegen, ob er zuerst nach Südafrika fliegt und sich dort das Auto mietet, da in Namibia die Mietpreise fast doppelt so hoch sind. Ab einer Reisedauer von ca. 4 Wochen ist das jedenfalls eine Überlegung wert.

Das Autofahren in Südafrika klappt recht gut, wenn man sich an den Linksverkehr gewöhnt hat. Die Verkehrsregeln und -zeichen entsprechen ungefähr den europäischen Regeln. Es herrscht absolutes Alkoholverbot.

 

Das Straßennetz ist sehr gut ausgebaut. Die Südafrikaner sind flotte aber trotzdem rücksichtsvolle Autofahrer. Es ist üblich den Randstreifen zu befahren oder ziemlich weit links (Linksverkehr!) zu fahren um schnellere Autos überholen zu lassen. Passen Sie aber dann mit den Kanten des Seitenstreifens auf, die oft abrupt abbrechen und ihnen zum Verhängnis werden können. Der Überholende bedankt sich dann meist durch das Setzen des Warnblinkers.

Ein Relikt der Apartheit schien 1995 folgendes zu sein:
Durch "weiße" Ortschaften darf man max. 60 km/h fahren. Fuhr man jedoch durch schwarze Dörfer, wo Kinder und Vieh einfach auf der Straße herumliefen, durfte man meist 80 km/h fahren. Aber gerade bei diesen Ortsdurchfahrten sollte man höchste Vorsicht walten lassen.

 

Ein Reisebericht über Südafrika und Windhuk in Namibia

Autor: Thomas Schmidtkonz

Südafrika ist eine Reise wert, wie vielleicht die folgenden Bilder zeigen. Wir flogen im Juli 1995 zuerst nach Johannesburg, wo wir ein Auto für 3 Wochen mieteten. 

Wir beschränkten uns dabei auf den Nordosten von Südafrika, wegen der Kürze der Zeit. Am Schluss des Urlaubs waren wir noch für 3 Tage in Windhuk in Namibia. Wir übernachteten teilweise in Hotels und meist in den sehr komfortablen Campingplätzen, die ein höheres Niveau als z.B. in Deutschland haben.

Ein Elefant im Krüger Nationalpark

Unsere Reiseroute:

Johannesburg -Pretoria - Loskop Game Reserve - Lydenburg - Blyde River Canyon
Kruger National Park North (Punda Maria - Shingwedzi)
Phalaborwa - Nelspruit - Badplaas - Harrismith - Royal Natal Nat. Park
Pietermaritzburg - Durban Umlalazi Nat. Res. - St. Lucia Estuari - Cape Vidal
Umfolozi Game Reserve - Ulundi - Vryheid - Badplaas - Barberton
Kruger National Park South (Berg en Dal - Skukuza - Orpen)
Tzaneen - Piertersburg - Potgietersrus - Pretoria - Johannesburg

Die Hauptsehenswürdigkeiten der Reise:

Pretoria, Krüger Nat. Park, Royal Nat. Park, St. Lucia Estuary, Umfolozi Game Reserve, Blyde River Canyon

Impressionen von den wichtigsten Reisestationen

Pretoria

Union Buildings, Pretoria  

Pretoria ist die Hauptstadt von Südafrika. Besonders die eindrucksvollen Union Buildings, die auf einem Hügel über der Stadt liegen, sind sehr sehenswert. Wir hatten von dort einen herrlichen Blick auf die Stadt.

 

Blyde River Canyon

Blyde River Canyon  

Dieser Canyon ist zwar nicht mit dem Grand Canyon vergleichbar, aber trotzdem sehr sehenswert.
Der kleine Abstecher von der Route von Pretoria zum Krüger Nationalpark rentiert sich auf alle Fälle. Im Gegensatz zum Krügernationalpark kann man hier gut Wandern gehen. Es bestehen auch gute Möglichkeiten zum Reiten. Dies nutzten wir als Reitfans natürlich gleich aus. Das Sattelzeug auf den kleinen wendigen Pferden war jedoch recht abenteuerlich.
Krüger Nationalpark

Der weltberühmte Krügernationalpark sollte von jedem Südafrikabesucher besucht werden. Er hat fast alles von Südafrikas Tierwelt zu bieten.
Mit etwas Glück und  Geduld werden Sie, wie wir,  Elefanten, viele Gazellen, Gnus, Hyänen, Impalas, Zebras, Löwen, Nashörner, Krokodile usw. sehen. Auf den vom Park organisierten Nachtfahrten besteht auch die gute Möglichkeit Leoparden zu sehen. Erwarten Sie jedoch nicht so riesige Tierherden wie in den ostafrikanischen Nationalparks.

Gute Zeiten für die Pirsch sind der frühe Morgen und der späte Nachmittag. Bedenken Sie jedoch, dass Sie noch rechtzeitig vor den Schließungszeiten Ihr Camp ansteuern. Nachts sind individuelle Fahrten außerhalb der abgeschlossenen Camps nicht erlaubt.

Wegen der gefährlichen Raubtiere wie Löwen darf man nur an bestimmten Stellen aus dem Auto aussteigen. Wanderungen sind nur bei von Rangern geführten Touren möglich. Diese müssen, da sie sehr gefragt sind, lange vor Reisebeginn gebucht werden.

Die abgebildeten Löwen sahen wir an einen etwas trüben Tag im nördlichen Teil des Parks. Es war ein Rudel von 8 Löwinnen, die sich sehr majestätisch gebärdeten.

Ein Elefant im Krüger N.P.

In Afrika gibt es noch ca. 600 000 Elefanten, wovon es im Krüger NP noch so viele Elefanten gibt, so dass sie wenn es nötig ist sogar zum Abschuss freigegeben werden, da sie bei der Vegetation großen Schaden anrichten können. Elefantenbullen können bis zu 6,3 Tonnen schwer werden und sind selbst vom Auto aus mit Vorsicht zu genießen.
Es ist schon ein denkwürdiger Eindruck, wenn wie wir es  mehrmals erlebt haben, ein riesiger Bulle nur 5 m vom Auto entfernt steht. 

Die Glanzstare sind recht frech!
Wo Touristen (dummerweise) diese Vögel füttern, treten sie fast in solchen Massen wie in Hitchcocks Film "Die Vögel" auf. Auch wir wurden von ihnen "belästigt". Wir gaben ihren Betteleien jedoch nicht nach.
Wir hatten das Glück eine Gruppe von insgesamt 8 Löwen im nördlichen Teil des Krüger NP zu sehen. Das Wetter war bewölkt, so dass diese Großkatzen deren Lieblingsbeschäftigung das Schlafen ist, einmal nicht in der Mittagssonne dösten.
South Africa, Loskop Dam Nature Reserve

 

Breitmaulnashorn

Das Loskop Dam Nature Reserve ist ein kleineres Reservat etwa in der Mitte zwischen Krüger Nationalpark und Pretoria gelegen.  Besonders interessant sind die Nashörner, die es dort zu sehen gibt. Wir waren mit unserem Auto nur ein paar Meter von diesen riesigen Gesellen entfernt. Sie ließen sich jedoch nicht bei ihrer Siesta stören.

Später sahen wir noch ein "Mama Nashorn" mit einem noch ganz winzigen Jungen.

 

Southern Yellowbilled Hornbill im  Loskop Dam Nature Reserve

Diese intelligenten Vögel sind sehr frech! Gerade dieser lustige Vogel bereitete uns viel Freude.
Weil wir sie so oft sahen, machten wir leider viel zu wenig Fotos von ihnen.
Umfolozi Game Reserve

 

Eine Phalanx von gleich drei Breitmaulnashörnern

Dies ist eine Phalanx von gleich drei Breitmaulnashörnern, die sich ganz in unserer Nähe präsentierten!

Das Umfolozi Game Reserve in Kwa Zulu Natal spielte ein sehr wichtige Rolle in der Arterhaltung der Breitmaulnashörner, die es nur noch im südlichen Afrika gibt. Lediglich im Garamba Nationalpark in Zaire werden noch ca. 20 weitere Breitmaulnashörner außerhalb des südlichen Afrikas vermutet. Diese Riesen können bis zu 2,3 Tonnen wiegen.
Im Gegensatz zu den Spitzmaulnashörnern sind sie jedoch viel friedlicher. Mittlerweile sind die Spitzmaulnashörner wesentlich stärker vom Aussterben bedroht.
Neben den Nashörnern kann man im Umfolozi mit etwas Glück auch Raubtiere wie Hyänen, Löwen, Wildhunde und Geparde sehen.

Windhuk, Namibia

Im Anschluss an unserem Südafrika Urlaub machten wir noch für drei Tage einen Stop in Namibias Hauptstadt Windhuk. Leider hatten wir keine Zeit mehr so bedeutende Nationalparks wie die Etoshapfanne zu besuchen. Trotzdem gefiel uns die kleine Stadt Windhuk mit ihren europäisch provinzialischen Flair sehr. So kann Windhuk seine deutsche Vergangenheit als Hauptstadt der Kolonie Deutsch Südwest Afrika zwischen 1885 und 1915 nicht verleugnen.

 Man kann dort immer noch eine deutschsprachige Tageszeitung kaufen. Es gibt eine Luisenapotheke und in fast jedem Restaurant gibt es mehr oder wenige gute deutsche Gerichte und Spezialitäten zu essen. Wir waren allerdings von der deutschen Küche nicht so begeistert, da wir noch von der südafrikanischen Küche sehr verwöhnt waren.

 Kurzgeschichte Namibias

Namibia war von 1885 -1915 deutsche Kolonie. Danach stand es als Mandat des Völkerbundes und nach dem 2. Weltkrieg der UNO unter südafrikanischer Verwaltung.

Erst nach einem 24 jährigen Befreiungskampf der SWAPO finden 1989 die ersten freien Wahlen unter UNO-Aufsicht statt. Die SWAPO gewinnt die Wahlen. Am 21.3.1990 wird Namibia unabhängig. Der SWAPO-Führer Sam Nuojoma wird der erste Präsident Namibias.
Trotz der kommunistischen Vergangenheit der SWAPO, deren Führer teilweise in der DDR ausgebildet wurden, bleibt Namibia ein demokratischer Staat mit freier Marktwirtschaft. Die geordneten Verhältnisse in Namibia können heute ein Vorbild für viele afrikanische Staaten inclusive Südafrika sein.

Der gewaltfreie Übergang von der weißen Vorherrschaft in eine schwarze demokratische Regierung mit weißer Beteiligung war wohl ein Muster für die ein paar Jahre später folgenden Reformprozesse in Südafrika.

Zwei deutsche Reiter in Deutsch Südwest Afrika

Abb. Zwei Reiter der deutschen Schutztruppe im ehemaligen Deutsch Südwest Afrika aus dem Buch "Der Krieg in Deutsch Südwest Afrika von Hauptmann Schwab"

Monument des dt. Reiters (1912 erbaut) und Fort in Windhuk

 

Im Fort ist ein kleines historisches Museum, wo auch Deutschlands nicht nicht immer glückliche Rolle als Kolonialmacht behandelt wird. So betrieb Deutschland im Nama- / Hereroaufstand von 1904 - 07 systematischen Völkermord unter der Verantwortung von General von Trotha indem 80.000 Hereros in das Wüstengebiet Omaheke getrieben wurden, wovon ca. 65.000 zugrunde gingen. Auf der anderen Seite fielen 123 weiße Farmer und Händler dem Aufstand zum Opfer.

Wir dachten uns: Wir Deutschen haben schon überall eine blöde Geschichte. Auch hier noch fast am Ende der Welt...

Dazu kommt noch, dass ich auch noch etwas familiär belastet bin:

Mein Urgroßvater hatte eine Ranch in Deutsch Südwestafrika bis 1906.
Er kämpfte beim Nama / Hereroaufstand von 1904 - 07 mit. Der Brunnen seiner Ranch wurde von den Aufständischen vergiftet. Nach diesem Krieg kehrte er nach Deutschland zurück. Ich war der erste seiner Nachfahren, der Windhuk nach fast 90 Jahren wieder besuchte.

Deutscher Reiter
Der deutsche Reiter in Windhuk

Literatur , Reiseführer

Ein guter Reiseführer über Reservate im südlichen Afrika  ist das Buch:

"Guide to Souther African Game & Nature Reserves" by Chris and Tilde Stuart
Struik Publishers ISBN 1 86825 194 2 "

Dieses Buch beschreibt alle Naturreservate von Südafrika, Namibia, Botswana, Zambia, Malawi und Simbawe

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