Kärnten – „i steh´ drauf!“ - Jochen Brosig im 7. Trainingslager in Kärnten
Der Millstätter See. Alpen-Panorama pur. Ideal, mittels eines
Laufes umrundet zu werden. „Der Seeradweg um den Millstätter See ist der
perfekte Spaß für die ganze Familie.“ Für Läufer des Langstreckenteams reicht
diese Strecke natürlich nicht aus, ... aber fangen wir von vorne an.
TAG 1 – Samstag
Anreise und erster Lauf
Seeboden – Egelsee 24 km / 530 HM
www.pension-elisabeth.co.at
Am Samstagmorgen um 6.00 Uhr fahre ich los. Die Anreise verläuft problemlos.
Nach 5-stündiger Fahrt bin ich am Zielort Seeboden. Heidi und Manfred erwarten
mich im Sonnleitenweg. Manfred ist schon wieder am Umbauen. Als ich ankomme hält
er die Flex in der Hand. Nach der Quartiersuche für mich geht es gleich auf die
altbekannte Runde zum Egelsee. Das „Moorjuwel“ Egelsee liegt, eingebettet in
eine Waldlandschaft, auf dem Höhenrücken zwischen dem Milstätter See und dem
Unteren Drautal. Einrollen, tief durchatmen, gemütlich angehen und
akklimatisieren. Mit der Pension Elisabeth habe ich eine wunderbare Unterkunft
gefunden. Herrliche Lage, direkt am Ablauf des Millstätter Sees, liegt sie
mitten in einer großzügigen Parkanlage.
TAG 2 – Sonntag
Bergberührungen
Gmünd – Koschach – Malta – Gmünd 24 km / 350 HM
www.familiental.com
Tag des London Marathon. Die erste Einheit des Tages ist somit Theorie –
Lauftechnik. Danach fahren wir ins Maltatal. Unsere heutige Tour startet in
Gmünd, der Stadt der mittelalterlichen Architektur. Unser Weg führt uns vorbei
am Porschemuseum auf dem Radweg entlang der Malta. 2 Läufer schweben auf den
Wegen des Maltatals richtiggehend über die saftigen, weichen Böden.
TAG 3 – Montag
Seeberührungen
Seeboden – Millstatt – Seeboden 14 km / 200 HM
Seeboden – Döbriach und zurück am Süduferweg 26 km / 360 HM
www.millstaettersee.at
Laufen im Rhythmus des Wassers. Leichte Wellen brechen sich am Seeufer. Vögel
zwitschern. Das Schmelzwasser quellt, plätschert den Hang hinunter, rinnt und
ergießt sich in den See. Blätter rascheln im Wind. Am Süduferweg spüre ich die
Kraft der Natur. Ruhe und Gelassenheit bestimmen meinen Laufrhythmus. Locker
nehme ich jede Steigung. Leicht wie eine Feder gleite ich dahin. Die Freude an
der Natur verleiht mir Flügel.
TAG 4 – Dienstag
Stadtimpressionen
Seeboden – Millstatt – Seeboden 15 km / 200 HM
Salzburg
www.salzburg.at
Mein Wecker klingelt heute zeitig. Noch vor dem Frühstück will ich die
Millstätter Runde laufen. Der Rückweg führt mich über den Norduferweg. Tagsüber
sind hier viele Radfahrer, Walker, Jogger und Inline-Skater unterwegs. Aber um
diese frühe Stunde habe ich den Weg für mich allein. Zwar direkt neben der
Straße, dafür aber flach. Nach dem Frühstück wollen wir wegen des schlechten
Wetters nach Salzburg ausweichen. Sightjoggen!
TAG 5 – Mittwoch
Wassermeditation
Seeumrundung – Millstätter See 30 km / 560 HM
www.millstatt.at
Millstatt ist wohl der bedeutendste Ort am See. Habsburger Villen aus dem 19.
Jahrhundert und das Benediktiner Stift mit seinem Fresko aus dem 11. Jahrhundert
prägen das Ortsbild. Doch heute sind wir nicht wegen der historischen und
kulturellen Highlights in Millstatt. Von hier aus starten wir unsere
Seeumrundung. Beim Laufen bedeutet das heute Wasser von allen Seiten. Es regnet.
Anschließend geht´s ins Bad und in die Sauna. Wieder Wasser von allen Seiten.
TAG 6 – Donnerstag
Höhenluft
Rund um den Kolm 13 km / 300 HM
Seeboden – Millstatt – Seeboden 15 km / 200 HM
www.seeboden.at
Die Tour „Rund um den Kolm“ gehört mittlerweile zum Standard. Gleichzeitig ist
sie meistens eine Schlechtwettertour. So auch heute. Um solche Strapazen auf uns
zu nehmen, benötigen wir natürlich Brennstoff. Auch in diesem Trainingslager
sorgt Heidi für den Nachschub an Kohlenhydraten und Proteinen. Die Ballaststoffe
wie Obst und Gemüse kommen ebenso nicht zu kurz. Wobei eigentlich die
Bezeichnung „Ballaststoffe“ irreführend ist, denn sie sind alles andere als
überflüssig. Unterschieden wird dabei in wasserlösliche und unlösliche. Die
unlöslichen sorgen für eine Reinigung des Darms. Wasserlösliche Ballaststoffe
tragen zur Senkung des Cholesterinspiegels bei. Auch auf den Blutzuckerspiegel
wirken sie sich positiv aus. Aber vor dem Schlemmen kommt die Arbeit. Also los
geht´s!
TAG 7 – Freitag
Schuhkontakt
Seeboden – Höhenweg – Spittal – Seeboden 27 km / 500 HM
www.laufbox.de
Es ist auch an der Zeit, meine neuen Laufschuhe auszuprobieren. Letzte Woche war
ich deswegen noch bei Andy in der Laufbox. Die ist für mich zur Zeit die erste
Adresse in Sachen Laufschuhe und Zubehör. Neue Schuhe sind doch immer
motivierend und die heutige Strecke ist nicht leicht. Da kann zusätzliche
Motivation nicht schaden. Gerade nach meinem Programm der letzten Tage. Außerdem
will ich meine Treter für den Marathon einlaufen. Aber das Programm der letzten
Tage war hart für mich. Ich muss noch einmal alle Reserven mobilisieren.
TAG 8 – Samstag
Auslaufen
Seeboden – Dellach und zurück am Norduferweg 14 km / 60 HM
www.kaernten.at
Wieder einmal „Easy going“ zum Abschluss, also lockeres Auslaufen. Ein ganz
unspektakulärer Lauf am Norduferweg. Keine Berge, kaum Höhenmeter. Die Vögel
zwitschern. Einige Angler treiben auf ihren Booten am See dahin. Andere stehen
in Millstatt am Ufer und warten. Die Sonne lugt über den Gipfel. Kärnten hat die
Sonne gepachtet. Ein paar Schäfchenwolken sind am blauen Himmel. Eine wunderbare
Morgenstimmung am Millstätter See. Diese lockere Trainingseinheit rundet das 7.
Trainingslager ab. Meine Tage in Seeboden sind gezählt. Es geht wieder nach
Hause.
TAG 9 + 10 – Sonntag und Montag
RUHETAGE
Traingslager Kärnten 2009 in Zahlen: 200 km / 3000 Hm
www.regensburg-marathon.de
„After-Work-Clubbing“ – Was das ist? Nach den Anstrengungen der letzten Tage
strecke ich alle Viere von mir. Heute wird und morgen wird geruht. Die
Superkompensation arbeiten lassen. Ich lege mich aufs Ohr. Noch 3 Wochen bis
Regensburg! Cool bleiben und regenerieren heißt die Devise!
Run happy and smile!
Übrigens: Am 18.Juli 2009 ist das 11.Seebachmeeting
www.langstreckenteam.de
Jochen Brosig
Röttenbach, den 5. Mai 2009
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